Der Umsatz mit Bio-Produkten in Österreich ist 2019 um sieben Prozent auf 580 Millionen Euro gestiegen. Und es gibt immer mehr coole Start-ups im Bio-Bereich.

Immer mehr Österreicher greifen zu Biolebensmitteln. Der gängigste Grund ist das eigene Wohlbefinden. ©Panthermedia

669.000 Hektar. Können Sie sich diese Zahl vorstellen? So viel Bio-Anbaufläche gibt es mittlerweile in Österreich. Das sind noch einmal fünf Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Dabei waren wir damals schon top, was die Bio-Anbaufläche betrifft.  Hinter diesem Erfolg stecken wir. Und Sie. Mit anderen Worten, die Österreicher, die immer öfter zu Biolebensmitteln greifen. Nur wir machen es möglich, dass unsere Heimat schon lange als einer der Vorreiter der biologischen Landwirtschaft gilt. Diese Riesenfläche bewirtschaften übrigens 24.325 Biobetriebe, um drei Prozent mehr als im Vorjahr. Sie alle verzichten auf  leicht lösliche mineralische Düngemittel, chemisch-synthetische Spritzmittel, achten auf eine vielseitige Fruchtfolge im Ackerbau und eine artgerechte Tierhaltung mit Auslauf und Weidegang. Dass das weltweit noch alles andere als gängige Praxis ist, wird erst richtig klar, wenn man sich den Bioanteil bei landwirtschaftlichen Flächen global gesehen ansieht. Der liegt nämlich noch immer bei mageren 1,5 Prozent.

Gibt es auch Schattenseiten?

Ja, die gibt es. Der Öko-Ausbau in der gesamten EU bringt die Preise bei Milch und Getreide ziemlich unter Druck. Insbesondere Deutschland, Spanien und Frankreich starten in Sachen Ausbau der Bio-Flächen gerade durch. Noch liegt der Flächenanteil dort unter zehn Prozent.  Je stärker er aber ausbaut wird, desto weniger muss man naturgemäß importieren. Dass Nachbar Deutschland etwa mittlerweile deutlich mehr Bio-Milch produziert, spüren die heimischen Bauern bereits. Einziger Ausweg aus dem Dilemma ist, dass sich unsere Molkereien neue Exportmärkte suchen, sagte die Obfrau des Biobauern-Verbands Bio Austria, Gertraud Grabmann gerade bei der Biofach-Messe in Nürnberg. Den Preisdruck aufgrund des Flächenausbaus gibt es aber nicht nur bei Milch, sondern auch bei Biogetreide. AMA-Chef Michael Blass sieht das gelassen. Strukturell müssten sich die heimischen Bio-Bauern bei der preislichen Entwicklung ihrer Produkte keine Sorgen machen. “Über die Jahre gesehen haben sich Menge und Preis recht gut entwickelt.”

Schon zehn Prozent kaufen direkt beim Bauern

Nach wie vor dominieren die Supermarktketten und ihre Bio-Eigenmarken mit 55 Prozent den Markt. 27 Prozent greifen bei den Diskontern zu Bio. Danach kommt aber bereits die Direktvermarktung mit 10,7 Prozent. Es folgen mit 1,1 Prozent Bio-Supermärkte, ein Prozent kauft im Bioladen und 5,1 Prozent bei sonstigen Einkaufsquellen. Das Ende der Fahnenstange ist damit freilich noch nicht erreicht. Biobauern-Vertreterin Grabmann ortet zahlreiche weitere Wachstumsmöglichkeiten. Bei der Zahl der Bioprodukte gebe es im Lebensmitteleinzelhandel “viel Potenzial”. Auch bei der heimischen Gastronomie sei bei biologischen Zutaten “noch sehr viel Luft nach oben”. Positiv stimmt die Bio-Austria Obfrau der von der Bundesregierung anvisierte Ausbau des Bio-Lebensmittelanteils in der öffentlichen Verpflegung.

Prämierte heimische Bio Start-ups

138 österreichische Aussteller gab es dieses Jahr unter den 3.491 bei der Biofach in Nürnberg, der weltgrößten Bio-Messe, die gerade zu Ende gegangen ist. Darunter  fanden sich interessante österreichische Start-ups. Drei davon wurden im Rahmen des Berliner “Next Organic Award 2019” sogar prämiert. Österreis aus Niederösterreich, der Wiener “Social Business”-Betrieb Biobalkan und die niederösterreichische Jungfirma Kornelia. Die einen vermarkten biologischen Reis aus heimischer Produktion, die anderen entwickeln und vertreiben handgemachte Bio-Spezialitäten von Partnerbetrieben am Balkan, etwa das Paprikamus Ajvar oder Haselnusscreme aus Nordmazedonien. Biobalkan unterstützt Bauern und Sozial-Betriebe aus der Region dabei, auf Bio-Landwirtschaft umzustellen. Die niederösterreichische Jungfirma Kornelia schließlich produziert einen Bio-Urkornteig zum Aufbacken, unter anderem für Pizza und Flammkuchen. Bauern bauen für Kornelia Urgetreidesorten wie Einkorn und Dinkel an.

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