Corona hat auch die Winzer stark getroffen. Die Rückkehr in die Gaststuben und -gärten zeigt aber bereits eine erfreuliche Tendenz zu heimischem Wein. 

Familie, Wein, Essen, Garten

Beim Wein zeigt sich unser Patriotismus besonders erfreulich. © Niederösterreich Werbung/ schwarz-koenig.at

Rund drei Viertel der heimischen Weinproduktion werden in Österreich selbst abgesetzt. Dabei lassen sich 58 Prozent des österreichischen Wein-Gesamtkonsums, also 137 Mio. Liter, der Gastronomie und Events zuordnen (Stand: 2019). Mit der Schließung der Gastronomie ab Mitte März brach somit für zwei Monate der wichtigste heimische Wein-Absatzmittler weg. Zum besseren Verständnis der Größenordnung: Heruntergebrochen auf den Zeitraum der Gastro-Schließung von Mitte März bis Mitte Mai fanden somit schätzungsweise rund 23 Millionen Liter Wein keinen Absatz – eine gewaltige Summe, deren Verlust auch nicht mehr wettzumachen sein wird, berichtet die Österreichische Weinmarketing.

Wir bleiben unserem Wein treu

Mit Mitte Mai hat Österreichs Gastronomie wieder geöffnet. Für eine Einschätzung des Weinkonsums seither ist es, laut Weinmarketing, noch zu früh, jedoch weisen Rückmeldungen von Gastronomen und Sommeliers darauf hin, dass die zurückkehrenden Gäste in ihrer Hinwendung zum heimischen Wein nicht nachlassen, sondern eher noch patriotischer bestellen. Die Preissensibilität variiert: Während Gäste mancher Lokale ihren Wein ökonomischer als vor der vorübergehenden Schließung auswählen, greifen jene anderer Lokale hochwertiger zu. Flexibilität bei der Weinbegleitung, eine aktive, auch glasweise Empfehlung heimischer Weine und der Hinweis auf ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis unterstützen die Gäste in ihrer Auswahl sowie Preisbereitschaft.

Mit der Schließung der Gastronomie in Österreich war der Weinverkauf nur noch eingeschränkt über die Handelskanäle (Ab Hof, LEH, Fachhandel) möglich. Um einen Einblick in die Entwicklung der Handelssparten während der Lockdown-Phase im März und April zu erhalten, holte die Österreichische Weinmarketing beim Marktforschungsinstitut GfK erste entsprechende Daten ein. Dabei zeichnen sich einige positive Tendenzen ab: Die 2.800 befragten repräsentativen Privathaushalte gaben an, im Verhältnis zum Vergleichszeitraum des Vorjahres fast 17 % mehr Wein im Handel gekauft und dafür 12 % mehr ausgegeben zu haben. Zudem stieg die Frequenz der Wein-Einkäufe ebenso wie die Menge des gekauften Weins pro Einkauf.

Ab Hof stabil

Erfreulicherweise blieb die Anzahl der Haushalte, die ihren Wein ab Hof einkauften, im Vergleich zum Vorjahr laut eigenen Angaben stabil. Erwartungsgemäß sorgte der Corona-Lockdown für Steigerungen beim Lebensmitteleinzelhandel, im Vergleich zu März/April des Vorjahres gaben 7 % mehr Haushalte an, dort Wein eingekauft zu haben.

Heimischer Rot- und Roséwein sehr gefragt 

Besonders profitiert zu haben scheint dabei der österreichische Wein mit einem Absatzzuwachs von über 25 %. Im Vergleich: Der Absatz ausländischer Weine sank im selben Zeitraum um knapp 2 %. Sehr bemerkenswert ist die Absatzsteigerung der Produktgruppe von heimischem Rot- und Roséwein um fast 51 %, während der Weißwein um mehr als 14 % zulegte. Der Wermutstropfen: Zwar weisen auch die Umsatzzahlen laut Angaben der Haushalte nach oben, jedoch in geringerem Ausmaß als der Absatz. Im Vergleich zu den 25 % Absatzzuwachs von österreichischen Weinen lässt der Umsatzzuwachs von 12 % (vgl.: 10 % beim ausländischen Wein) vermuten, dass sich die zusätzlich abgesetzten Mengen in niedrigeren Preissegmenten befanden. Ein sinkender Durchschnittspreis war die Folge. Dabei hinkte besonders die Umsatzsteigerung des Rot- und Roséweins mit über 14 % hinter seinen Absatzzuwächsen hinterher, während der Umsatz des Weißweins mit knapp 11 % nur geringfügig schwächer wuchs als sein Absatz.

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