In der Steiermark feierte man sich dieser Tage selbst für die hohe Qualität der jüngsten Kürbiskernöle und die steigende Nachfrage – auch aus dem Ausland.

Für einen Liter Öl braucht es die Kerne aus 40-50 Kürbissen. ©Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A./Pixelmaker.at

Satte 3,2 Millionen Liter. So viel Kürbiskernöl wird aktuell jährlich von den steirischen Ölproduzenten hergestellt. Womit eines auch gleich klar ist: Geht es um das grüne Gold, wird geklotzt und nicht gekleckert. Von daher versteht es sich von selbst, dass die jüngst erfolgte 20. Prämierung des besten Kürbiskernöls gleich mehrere Rekorde mit sich brachte. Einerseits hatte die 100köpfige Jury heuer 520 Proben sensorisch auf Farbe, Geschmack, Reintönigkeit und Konsistenz zu testen – das ist so viel wie noch nie. Im Jahr 2000, als die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. erstmals zur Prämierung lud, waren es nur 169 gewesen. Andererseits wurden mehrere Höchstnoten vergeben  und die Spitze war sehr breit. Ausgezeichnet wurden ganze 465 Öle, das sind 89 Prozent der Einreichungen. Sieben Produzenten schafften das bisher übrigens jedes Jahr. Womit die Besten der Besten 2019 gepunktet haben? Mit einer kräftigen, dunkelgrünen Farbe und dem charakteristischen nussigen Kürbiskernölgeschmack. Wer ein Fläschchen davon ergattern will, der muss auf die Kennzeichnung „Prämierter Steirischer Kernölbetrieb 2019“ achten.

Von der Arbeit, die hinter dem Kürbiskernöl steckt

Dass das Steirische Kernöl in den letzten Jahren zu einem kulinarischen Aushängeschild der Steiermark geworden ist und auch in den internationalen Spezialitäten-Küchen seinen festen Platz gefunden hat, wie Agrarlandesrat Johann Seitinger sagt, kommt naturgemäß nicht von ungefähr, sondern der Anstrengung der dahinter stehenden Landwirte – für einen Liter Öl braucht es die Kerne von 30 bis 40 Kürbissen. Einer der Schlüssel des Erfolgs ist dabei die Lernbereitschaft, etwa was die Sensorik betrifft, die ein Garant für Qualität ist. Gelegenheit dazu bietet das von der Landwirtschaftskammer initiierte Projekt „Höherqualifizierung Steirisches Kürbiskernöl.” Anbau und Vermarkung sind dagegen Thema der Kürbisbaufachtage.

Feld mit reifen, steirischen Ölkürbissen. ©Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A./Pixelmaker.at

Dass die Kürbisbauern 2018 mit einer leichten Reduktion der Anbaufläche leben und Erträgen, die mit 80 Kilogramm pro Hektar unter dem Vorjahresschnitt liegen, steckten sie gut weg. Denn die geernteten Kerne waren hochwertig, womit die Bilanz am Ende positiv war. Nichtsdestotrotz lag die Anbaufläche 2018 bei gut 8.600 Hektar – 2016 waren es noch mehr als 16.000 Hektar. Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. sagt dazu allerdings: „Im Kürbisanbaujahr 2019 werden die Anbauflächen wieder leicht ausgedehnt.“ Im Übrigen steigt die Nachfrage im In- und Ausland, nicht zuletzt trägt eine ernährungsbewußtere Klientel wie etwa die Veganer das Ihre dazu bei. Paul Kiendler, der Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer, bestätigt: „Die Lohnpressaufträge der bäuerlichen Vermarkter nehmen weiter zu.” Warum das so ist, weiß er auch:

“Wir sind vegan, wir sind rein pflanzlich, wir passen sehr gut zur heutigen Ernährung und zu ihren Trends.”

Ein wichtiger Faktor für diese positive Entwicklung sei auch, dass die Endkundenpreise für einen längeren Zeitraum stabil geblieben seien, so Kiendler. Aktuell kostet ein Liter steirisches Kürbiskernöl zwischen 18 und 22 Euro.

Auch Nordamerikaner und Asiaten stehen auf Kürbiskernöl

Tatsächlich erhöhen die gewerblichen Ölmühlen ihre Absätze auch auf den internationalen Märkten. Schon 40 Prozent der öligen Ware werden exportiert. Und wer jetzt meint, Deutschland, Frankreich oder die Schweiz wären die alleinigen Abnehmer, der irrt gewaltig.  Die 1.390 Kernölproduzenten der Gemeinschaft
Steirisches Kürbiskernöl liefern auch nach Nordamerika und Teile Asiens. Damit das so bleibt, plant man auch 2019 wieder einige Innovationen. So wird beispielsweise die erste steirische Kürbiskernöl-Salatschüssel auf den Markt gebracht, im Sommer wird es wider die Ice-Surprise-Tour durch ganz Österreich geben, mit dem neuen Partner Bio Austria. Eine Fortsetzung der Kooperationen im Sportbereich ist ebenfalls geplant, im Herbst schreitet man wieder zur Öl-Kür und schließlich soll es einen Adventkalender geben.

https://www.steirisches-kuerbiskernoel.eu

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