Das finale Ergebnis der heimischen Weinernte 2018 steht fest: 2,75 Millionen Hektoliter sind es geworden, immerhin elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Österreichischer Weingarten nach der Ernte, © …WM/Marcus Wiesner

Im Herbst dachte man vielleicht noch, der Jahrgang 2018 wird aufgrund der frühesten Lese aller Zeiten in Erinnerung bleiben. Schließlich musste bereits ab Mitte August geerntet werden. Schuld war die Witterung, die sehr frühe Rebblüte und dann der Umstieg von Heizung auf Klimaanalage – sprich Temperaturen um die 30 Grad bereits im Mai. So erklärte jedenfalls Andreas Liegenfeld, burgenländischer Weinbaupräsident damals die zwei-, zum Teil sogar drei Wochen frühere Ernte. Seit heute weiß man, auch die erfreuliche Menge an Wein wird man nicht so schnell vergessen. Denn mit 2,75 Millionen Hektolitern liegt man nicht nur 11 Prozent über dem Vorjahr, sondern auch 24 Prozent über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Und das, obwohl die statistisch hochgerechneten Ernteschätzungen eigentlich noch höher waren, nämlich 3,2 Millionen Hektoliter.

Niederösterreich, Burgenland und Wien haben die Nase vorn

Das Plus ergibt sich aus einem 15 Prozent höheren Ertrag in Niederösterreich, sieben Prozent mehr im Burgenland und 10 Prozent mehr in Wien. Die Steiermark hingegen musste sich mit sechs Prozent weniger Ernte zufrieden geben, die sich aus den starken Niederschlägen während der Blütezeit und dem Selektionsaufwand nach dem Regen Anfang September ergab. Die Österreich Wein Marketing GmbH ist dennoch guter Dinge und rechnet in Sachen Export mit einem Sprung von 159 auf 170 Mio Euro. Im heimischen Lebensmitteleinzelhandel will man das 2018 erzielte fünfprozentige Umsatzplus und die 6,9 Prozent Absatzplus von inländischem gegenüber ausländischem Wein erhalten und ausbauen. Eine detaillierte Analyse und Aufschlüsselung der Erntemengen nach spezifischen Weinbaugebieten, Qualitätsstufen und Anteilen von Weiß- und Rotwein? Die wird es für 2018 auch noch geben. Allerdings kommt sie von der Statistik Austria, und zwar traditionell am ersten März. Die heurigen Weine zeichnen sich übrigens durch einen angenehmen Trinkfluss und schöne Sortentypizität aus. Der gehaltvolle Charakter wird von passablem Alkoholgehalt unterstützt und von einer moderaten Säure begleitet.

Facts

  • Gesamternte 2018: 2,75 Millionen Hektoliter (+10,8 % i. Vgl. zu 2017)
  • Niederösterreich: 1,69 Millionen Hektoliter (+15 %)
  • Burgenland: 785 Tonnen Hektoliter (+7 %)
  • Steiermark: 241 Tonnen Hektoliter (-6 %)
  • Wien: 29 Tonnen Hektoliter (+10 %)
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