Come on Ketchup!
Ein Ketchup aus reifen Paradeisern aus der Region ohne künstliche Geschmacksverstärker: 20 steirische Gemüsebauern wagen das Experiment.

Bauer Armin Lenz mit Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und LK Steiermark-Vize Maria Pein ©LK Danninger
Reife Paradeiser, wenig Zucker und keine Geschmacksverstärker
Dass man gerade in der grünen Mark diese Idee hatte, liegt auf der Hand: Werden dort doch jährlich satte 7.000 Tonnen Paradeiser in über 70 Betrieben auf rund 39 Hektar geerntet. Damit ist man viertgrößter heimischer Produzent. Und da der gelernte Österreich Paradeiser liebt – rund 29 Kilo davon verspeisten wir laut Statistik Austria zuletzt jährlich pro Kopf, könnte so ein Produkt tatsächlich gut ankommen.
Die jungen wilden Gemüsebauern
sind 20 junge Bäuerinnen und Bauern aus der Steiermark, die die elterlichen Gemüsebaubetriebe weiterführen wollen. Der Name spricht für sich, denn sie sind wild auf neue Ideen und wild auf gute Zusammenarbeit untereinander, sagen sie selbst. Sie wollen mit innovativen Produkten die Konsumenten überraschen und ihnen die Freude an der Arbeit mit Gemüse näher bringen. Ihr jüngstes Produkt ist das Steirer-Ketchup.
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Zwecks Umsetzung des Steirer-Ketchup-Projekts haben die Gemüsebauern sich Hochkaräter an Bord geholt: die FH Joanneum koordiniert von Stertz, das Steirische Ernährungs- und Technologiezentrum, und die Landwirtschaftskammer Steiermark. Am Ende kam ein Ketchup in der wiederverwertbaren Glasflasche mit Herkunftsgarantie raus, das hauptsächlich aus Paradeisersaft und Paradeiseressig besteht. Auf Geschmacksverstärker wird verzichtet und weniger Salz und Zucker beigegeben, als bei den industriell hergestellten Varianten. Genau sind das 12,28 Gramm Zucker und 1,84 Gramm Salz pro 100 Gramm. Abgefüllt wird in 215 Milliliter-Flaschen. Haltbar ist das Ketchup zwei Jahre. Gemüsebauer Armin Lenz ist eines zum Thema noch besonders wichtig: “Dass wir unsere Paradeiser produzieren, veredeln und selbst vermarkten.” Damit, sagt er, bleibe ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung auch in Bauernhand. Und apropos Herkunftsgarantie: Die fehlt bei den industriell hergestellten Varianten meistens. Bestätigt hat das zuletzt erst ein von der Landwirtschaftskammer im Mai durchgeführte Store-Check: Von den 14 gängigen, im Lebensmittelhandel erhältlichen Ketchup-Varianten enthielten 13 überhaupt keine Angabe über die Herkunft der Früchte. Auf vier Produkten wehen Österreich-Fahnen, die die heimische Herkunft suggerieren sollen. Allerdings: Bei drei davon ist die tatsächliche Herkunft des Rohstoffes selbst im Kleingedruckten auf den Plastik-Flaschen nicht vorhanden. Bei einer Probe findet sich schließlich Italien als Herkunftsland. Und weil das alles noch nicht genug Argumente sind, trachtet man auch noch, dem enkeltauglichen Lebensstil entgegenzukommen. Verwendet werden nämlich nur Paradeiser, die den Handelsnormen nicht entsprechen. Erhältlich ist das Steirer-Ketchup beispielsweise Ab Hof. Und in Kürze auch bei uns!