Wenn fruchtig, knackige Birnen in Merlot mit Kardamom und Zimt köcheln, entsteht ein kleines Wunder, das großartig z. B. mit Camembert harmoniert.

Welchen Wein Sie nehmen und zu welchen Käse reichen ist reine Geschmacksache. Muss man einfach ausprobieren. ©Andrea Knura

Zwetschken, Schwarzkirsche, Schokolade in der Nase wie am Gaumen, dicht und vollmundig, recht elegant und würzig, gut ausbalancierte Säure, gute Struktur und Länge. Das ist der Merlot 2018 vom Weingut Michlits-Stadlmann. Perfekt für meine Merlotbirnen, die ich übrigens aus Nachbars Garten habe – also die Birnen, was ja bekanntlich die besten sind. Oder: Gesehen im Birnengarten von Weinkultur Preise, die Williams Christ Birne. Also gerade noch am Baum, geschält und in Rotwein mit etwas Kardamom und Zimt versenkt. So köcheln die Birnen rund eine Stunde, bis sie schön weich aber noch ein wenig kernig sind. Eine genaue Zeitangabe kann man hier nicht machen, denn es kommt auf die Birnensorte und den Reifegrad an. Also einfach ausprobieren. Wenn die Birnen fertig sind, nimmt man sie aus dem Rotweinbad, gibt etwas Zucker zum Rotwein und lässt ihn einreduzieren. Es muss übrigens nicht Merlot sein. Wie wäre es mit einer Blauburgerbirne vom Weingut Stopfer? Sattes Purpurrot, Fruchtaromen nach roten und schwarzen Beeren, saftige Tannine fruchtbetont geschmeidiger Körper mit samtigen Abgang. Oder mit einer Höpler Zweigeltbirne mit dem Geschmack von frischen rote Beeren und Vanillenoten.

Rotweinbirnen

  • 0,75 l Rotwein
  • 4 – 5 Birnen
  • Kardamom
  • Zimt
  • Zucker
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Birnen schälen und in einen kleinen Topf stellen. (Die ganze Birne sollte bedeckt sein, nur noch der Stiel schaut aus dem Weinbad.)
  2. Mit Rotwein bedecken, Gewürze beigeben und bei niederer Temperatur köcheln bis die Birnen weich, aber noch knackig sind.
  3. Wenn die Birnen weich sind, aus dem Wein nehmen und beiseite stellen. Etwas Zucker zum Wein geben und weiter köcheln, also einreduzieren lassen. Das dauert ca. 15 bis 25 Minuten.
  4. Auskühlen lassen.
  5. Rotweinbirnen mit Käse und Rotweinsud genießen. Tipp: Etwas Pfeffer passt perfekt dazu.

Und welcher Käse passt dazu?

Es sollte ein Weichkäse sein. Ob jung und frisch oder würzig, das ist reine Geschmacksache. Probiert habe ich es mit Burrata. Etwas Pfeffer darüber und ein wenig vom Weinsud ergibt eine große Gaumenfreude.

Man könnte natürlich auch einen Gutenberg Camembert nehmen. Das ist ein mild-feiner, aromatischer Weichkäse mit Weißschimmel von den Weizer Schafbauern. Noch eine würzige Idee ist der St. Theodul. Eine Käsespezialität aus dem Lechtal. Cremig, mild mit Rotschmiere. Der Schaffrischkäse gereift in Holzasche, von Nuart vulgo Hafner nach französischem Vorbild hergestellt, ist natürlich immer eine ausgezeichnete Wahl.

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