Schon mal geglögert?
Günther Dopler ist Rotweinspezialist und Edelbrenner in Sachen Weinhefegeläger. In Tattendorf sagt man dazu übrigens kurz Glöger.
Als einer der Botschafter und Gründungsmitglied von “die Burgundermachern” ist Günther Dopler unermüdlich. Seine Botschaft gilt den spannenden und edeln Weinen aus Tattendorf. Wir wissen: Das Weinland Thermenregion und Tattendorf ist mit seinen knapp 2.000 Sonnenstunden pro Jahr, eine der trockensten Regionen Österreichs. Die Böden sind geologisch äußerst reizvoll und für die Burgundersorten sehr attraktiv. Auch Günther Dopler hat sein Winzerherz an diese Reben verloren: „Vor allem die Sorte Pinot Noir ist wohl die launischste aller Rebsorten. Aber gerade diese Herausforderung macht sie zu meinem Favoriten und belohnt die Mühen mit ihrer unerhörten Finesse und Langlebigkeit.“
Und der Glöger?
„Der Name leite sich von Geläger ab, und geht auf die Produktion zurück.“ Der Glöger ist ein weicher und hocharomatischer Hefebrand aus frischer Weinhefe.
“Der Geschmack: Typisch zart-hefig an der Nase, am Gaumen helle sortentypische Aromen mit zarter Pikanz, schöner Abgang lang anhaltend und cremig weich. Eine besonders bekömmliche Edelbrandspezialität.”
Der zur Herstellung von Hefebrand verwendete Rohstoff ist das sogenannte Weinhefegeläger. Dieses entsteht in den Gärtanks, es setzt sich nach der alkoholischen Gärung des Weines am Tankboden ab. Die Qualität wird von vielen Faktoren bestimmt: Weinanteil, Weinqualität, Traubensorte und Zustand der Hefe (ob frisch oder überlagert). Auch das eigentliche Brennen von guter frischer Weinhefe muss mit großer Sorgfalt durchgeführt werden. Die in der Weinhefe enthaltenen Hefeöle transportieren nämlich auch das feine Hefebrandaroma. „Am Ende des Mittellaufes, dem Herzstück, nimmt der Anteil der Hefeöle zu und es muss sehr genau der Beginn des unbrauchbaren Nachlaufs bestimmt werden. Nur das exakte und konsequente Trennen von Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf ermöglicht einen guten Glöger.“ Ein übrigens sehr magenfreundlicher Edelbrand. Oder steht Ihnen doch eher der Sinn nach Rotweinlikör, mit herrlichem Fruchtaroma und feiner Süße. “Ein Likör der zum mehrmaligen Nachschenken animiert,” weiß Günther Dopler.