Scha(r)f auf die Milch
Schafmilch ist die Basis für eine Vielzahl wunderbarer Produkte. Von der Butter über Joghurt, Topfen bis Käse. Aber auch für die Haut ist Schafmilch ein Traum.
“Bitte zeichne mir ein Schaf!” Wer kennt ihn nicht, diesen Satz, den „Der kleine Prinz“ dem verzweifelten abgestürzten Piloten Saint-Exupéry stellt? Würde uns der kleine Prinz darum bitten, wir würden ihm antworten: „Sehr gerne“, und ihm ein zufriedenes Schaf unserer Schafbauern zeichnen. Sie legen besonderen Wert auf die artgerechte Aufzucht und Haltung der Schafe und das beeinflusst natürlich auch die Qualität der Rohstoffe, die uns diese freundlichen Tiere geben. Das wären Fleisch, Wolle und eben auch die Milch, die wir in verarbeiteter Form besonders als Käse oder im Bereich der Kosmetik schätzen.
Bunte Welt der Schafe
Nun ja, natürlich sind nicht die Schafe bunt, sondern es ist die Vielfalt an Rassen in Österreich, die unsere Schafwelt so bunt macht. 23 Schafrassen werden hierzulande gezüchtet. Für jeden Halter gibt es die auf seine Bedürfnisse und Region abgestimmte Rasse: Fleischschaf, Milchschaf, Wollschaf, Landschaf oder Bergschafrassen. Österreichs Milchschafrassen sind beispielsweise das Lacaune und das Ostfriesische Milchschaf. Auch das Krainer Steinschaf, als Milchschaf lange in Vergessenheit geraten, wird von Liebhabern wieder zunehmend für die Milchproduktion eingesetzt. Auf 16.304 Schafbetrieben in Österreich werden insgesamt 391.868 Schafe gehalten, das entspricht einer durchschnittlichen Herdengröße von circa 24 Schafen je Betrieb.
Woher kommst du Schaf?
Das heutige Hausschaf stammt übrigens vom Mufflon und dem Westlichen Wildschaf ab, die schon vor sieben Millionen Jahren auf unserer Erde grasten. Um 9.000 vor Christus begannen die Menschen in Kleinasien mit der Domestikation der Tiere, nutzen zuerst aber nur ihr Fleisch und ihre Häute. Ein wichtiger Erkenntnisschritt folgte erst dreitausend Jahre später: Schafe geben auch Wolle und Milch! Mit der Zeit veränderten sich also durch die Zucht das Aussehen der Schafe und auch ihr Nutzen. „Das Hausschaf wandelte sich vom lebenden Fleischvorrat der Jungsteinzeit zu einem multifunktionalen Leistungsträger der europäischen Zivilisation“, erklärt Eckhard Fuhr in seinem Buch „Schafe. Ein Porträt“. Er beschreibt die Wolle des Schafes zwar als „Treibstoff der Industrialisierung“, verweist aber auf die Tatsache, das sich das Schaf „…fabrikmäßiger Nutzung bis heute entzogen hat.”
Mähh…
Den Weizer Schafbauern gehören beispielsweise mehr als 300 kleinbäuerlich strukturierte Mitgliedsbetriebe an. Sie bieten unter der Marke „mähh“ neben ihrem Lammfleisch auch die Schafmilch und daraus erzeugte hochwertige Schafmilchprodukte an.
Die Milch des Mutterschafes
… kann vielseitig eingesetzt werden. Die Weizer Schafbauern liefern 100 % österreichische, gentechnikfreie, pasteurisierte Schafmilch mit naturbelassenem Fettgehalt. Schafmilch ist besonders hochwertig, gut verträglich und gut verdaulich. Dadurch ist sie eine gute Alternative für alle Menschen, die Kuhmilch nicht vertragen. Die Laktose wirkt sich günstig auf die Darmflora aus, der hohe Gehalt an Kalzium, Phosphor und Vitaminen der B-Gruppe spielen eine wichtige Rolle im Mineral- und Energiestoffwechsel im Körper.
Käse vom Schaf
Heimische Produzenten wie die Weizer Schafbauern oder das kasKistl aus Weistrach in Niederösterreich verarbeiten die Milch zu allerlei Kostbarkeiten wie Naturjoghurt und veredelten Frischkäseprodukten. „kasKistl Bio Schafjoghurt“ schmeckt mild, und dank seiner probiotischen Wirkung ist es nicht nur für den Gaumen eine Freude, sondern steigert auch das Wohlbefinden. Frischkäse aus Schafmilch wird oft in Rollen-, Kugel- oder Becherform hergestellt, mit Salz, Kräutern und Gewürzen zubereitet, oder in Öl oder Salzlake eingelegt. Ein typischer Frischkäse ist beispielsweise der „Steirische Liptauer“, ein milder, aromatischer Frischkäse, hergestellt zu 70 % aus Brimsen und zu 24 % aus Schafmilchjoghurt natur und veredelt mit feinen Bio Liptauergewürzen. Ein milder, aromatischer Frischkäse mit Schnittlauch veredelt und mit gentechnikfreiem Sonnenblumenöl mariniert … das sind die „Minis im Öl mit Schnittlauch“. Schafkäse wird aber auch als Hartkäse mit unterschiedlicher Reifungsdauer angeboten. „S `Alte Schaf“ ist ein mit Leinöl gepflegter, ein Jahr alter aromatischer, feinwürziger Hartkäse. Die Reifungsdauer für „S’Bergschaf“, einem feinwürzig rotkulturgereiftem Hartkäse, beträgt 6 Monate. Aromatischer leicht gesalzener Schnittkäse wird mit Vorliebe eingelegt: in feines Kürbiskernöl oder auch in Kräuter- oder Knoblauchöl. Der milde, leicht säuerliche Topfen vom Schaf hat durch den hohen Trockenmassegehalt der Schafmilch eine besonders gute Streichfähigkeit und die aus Schafrahm hergestellte Butter schmeckt man besten frisch auf das Brot. Bei den Weizer Schafbauern gibt es auch feinste Schokolade von Claudia Schellnegger und bei Leitgebs Nudelspezialitäten kommt der Schafkäse als Füllung in die Spinatknödel.
Schafmilch macht schön
Sie ist aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besonders hautverträglich. Die vielen Proteine, reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, dienen zur Wiederherstellung der natürlichen Hautschutzbarriere und zur Stabilisierung des Säureschutzmantels. Daneben enthält die Schafmilch auch einen hohen Anteil an Vitamin E, daß bekanntlich als freier Radikalenfänger fungiert und so die Haut vor dem Alterungsprozess schützt.
Seifen, Cremen, Badekugeln…
Die beeindruckenden Eigenschaften der Schafmilch für unsere Haut nutzen natürlich auch unsere Produzenten wie VielSeifig aus dem Pongau in Salzburg, Grazerhonig -Kostbarkeiten aus der Natur oder Goldglocke aus St. Florian in Oberösterreich. Sie stellen daraus unter anderem hochwertige Seifen, Shampoos, Handcremen und Badekugeln her. Goldglocke bietet für Seifenliebhaber ein Schafmilchpulver an, das bei der Herstellung von Seifen der Lauge zugegeben wird. Im Sortiment von Schicker’s Qualitätsprodukte aus der Steiermark findet man unter den zahlreichen Natur- und Pflegeprodukten vor allem hochwertige Schafmilchseifen und Badekugeln. Sie vereinen alles, was wirklich gute Körperpflege braucht, duften wunderbar und habe eine hervorragende Qualität. Sie werden natur oder in Kombination mit andren „guten Begleitern“ wie Lavendel, Rose, Sanddorn, Granatapfel u.v.m. angeboten.
Fazit
Für eine optimale Versorgung mit Nährstoffen sollte man sich möglichst vielfältig ernähren. Warum also nicht wechseln zwischen Kuh- und Schafmilchprodukten? Und – was am Ende zählt, ist letztendlich immer die Qualität. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Lebensmitteln sondern auch für alle anderen Produkte. Der Qualität geht immer ein verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren und das richtige Know-how bei der Verarbeitung voraus. Dafür stehen unsere Produzenten auf Bauernladen. Ebenso wie für Frische und Regionalität.