Tradition seit 1773! Bereits in neunter Generation wird unser Weingut im Familienbetrieb geführt. Der Großvater, Franz Aigner sen., betrieb bis in die 50er Jahre noch einen klassischen landwirtschaftlichen Mischbetrieb, bei dem der Wein nur eine von vielen Feldfrüchten darstellte. Knapp drei Hektar waren mit Reben bestückt, der Wein wurde großteils über Ab-Hof-Verkauf vertrieben. Großvater Franz Aigner hatte aber bereits einen Hang zu kräftigen, nicht unbedingt jung zu trinkenden Weinen, und er wusste sehr genau, was für ein besonderes Terroir die Sandgrube darstellte.
Den Grundstein für das moderne Weingut legte der Vater Franz Aigner jun., als er beschloss, die gemischte Landwirtschaft einzustellen, um sich ganz auf den Wein zu konzentrieren.
Dazu wurden große Flächen erst einmal neu ausgepflanzt. Die Rebstöcke, die er damals setzte, zählen heute noch zu den „Filetstücken“ innerhalb der „Kremser Sandgrube“ und am „Weinzierlberg“.
In der Ära von Vater Franz Aigner jun. wurde auf allen Gebieten Pionierarbeit geleistet. Er setzte schon früh auf Qualitätssteigerung durch Reduktion der Quantität. Er lieferte nur rund die Hälfte seiner Trauben an die damals die Produktion dominierende Genossenschaft und vinifizierte den Rest selbst. So war er einer der ersten Flaschenfüller in der Region. Kenner wussten die Besonderheit zu schätzen. Er baute sich einen großen Kreis an Stammkunden auf – private Weinliebhaber, Hotels, Gastronomie. Er hatte auch bereits erkannt, dass guter Wein gut verkauft werden muss, und besuchte daher Weinmessen und Verkostungen. Zahlreiche Medaillen, vor allem für den Grünen Veltliner, waren die Folge. Die Liebe zu kräftigen Weinen mit Alterungspotenzial hatte der Vater vom Großvater übernommen und sollte sie an den Sohn weitergeben. Die Früchte seiner Arbeit ruhen zum Teil heute noch im Keller – jede Menge interessante Grüne Veltliner aus den 60er und 70er Jahren.
1985 setzte sich Franz Aigner jun. zur Ruhe und überließ dem damals 21jährigen Wolfgang Aigner die Führung des Betriebes. Aus Ehrfurcht vor dem Erbe und der Respekt vor den Erfahrungen von Großvater und Vater verzichtete Wolfgang auf jegliche Experimente, obwohl es in den 1990er Jahren dazu gehörte etwas Neues auszuprobieren: neue Rebsorten von Chardonnay bis Merlot und Syrah, Ausbau im neuen Holz, Verfahren zur Konzentration des Mostes. Wolfgang Aigner hat sich darauf nie eingelassen: „Ich wusste ja, was unsere Lagen können und dass Riesling und Grüner Veltliner auf diesem Boden nicht zu überbieten sind.“
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