Es gibt Streit zwischen dem Milchbauern-Verein IG-Milch und der steirischen Molkerei Ennstal Milch KG. Letztere soll ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen, um den Wettbewerb durch Direktvermarktung auszuschalten. Von daher kontern die Milchbauern mit einer Anzeige. Stein des Anstoßes ist ein Rundschreiben der Ennstal Milch, in dem den Milchbauern Preisabschläge angedroht werden, wenn die angelieferten Milchmengen zu stark von den vereinbarten Mengen abweichen. Laut IG-Milch-Obmann Ewald Grünzweil und Ernst Halbmayr, Projektleiter von “A faire Milch”, stellt sich die Ennstal Milch durch diese Anforderungen, die mit 1. Oktober in Kraft treten sollen, gegen Direktvermarkter.  Wären die Regelungen rechtskonform, könnten andere Molkereien sie übernehmen. Ennstal Milch hat 700 Zulieferer, darunter 15 Direktvermarkter, von denen keiner von der 60.000-kg-Milch-Marke betroffen sei, so die Milchbauern.

Die Hintergründe

Ein Vollerwerbsbauer liefert zwischen 200.000 und 300.000 Liter pro Jahr. Nur rund 20 Prozent dürfen der neuen Regelung zufolge für Direktvermarktung verwendet werden. Dabei steige die Kundennachfrage nach regionalen Produkten und Direktvermarktung, sagte Halbmayr. “Hier geht es nicht um einen wirtschaftlichen Gewinn, sondern Demütigung und Strafe.” http://www.ig-milch.ag https://ennstalmilch.at