Vegane „Alternativen“ zu Honig,  die natürlich niemals eine Biene gesehen haben, dürfen auch nicht mit Bienen beworben werden. Weil das eine Täuschung wäre.

Bienen oder Honigwaben dürfen werblich nur für Honig verwendet werden. ©Canva

Honig kann nicht imitiert werden, dennoch wird es versucht. Das hat kürzlich auch der Beitrag „Veganer ‚Honig’ im Test: Teurer Sirup mit vielen Zusätzen“(ORF-Online ) deutlich gemacht. Kritisiert wird die Aufmachung von Produkten, die zur Verwechslung mit echtem Honig führen können. Bienen, Honigwaben oder dem typischen Honigheber werden dazu gerne verwendet. Imker befürchten eine Verunsicherung der Konsumenten.

“Honig ist das Ergebnis der Arbeit der Bienen und der Imker Österreichs und kann damit nicht mit industriell-synthetisch hergestellten, aromatisierten Zuckersirup ersetzt werden. Wer Honig essen möchte, soll dies auch bewusst tun können und nicht dadurch getäuscht werden, dass es sich bei veganen Alternativprodukten, um gleichwertige Produkte handelt, die mit Bildern von Blüten oder echtem Honig unrealistische Eindrücke vermitteln,” so Wolfgang Pointecker, Präsident der Österreichischen Berufsimker.

Honig ist natürlich wertvoll

Honig ist für uns Konsumenten ein wichtiges und wertvolles Lebensmittel, was zur Verwechslung „einladende“ künstliche Imitate auf den Plan gerufen hat. Biene Österreich weist auf die eindeutige gesetzliche Situation hin, dass bei der Bezeichnung von Produkten, die nichts mit Bienen zu tun haben, keinesfalls auf Honig Bezug genommen werden darf. Dazu Wolfgang Pointecker: „Jede Ähnlichkeit der Bezeichnung von Industriezuckersirup mit Zusätzen ist damit nicht legal.“ Ergänzend dazu Reinhard Hetzenauer, Präsident des Österreichischen Imkerbundes: „Sichergestellt wird dies durch das Lebensmittelrecht, insbesondere die Honigverordnung und den Österreichischen Lebensmittelkodex, wonach nur das von Bienen produzierte Lebensmittel auch Honig genannt werden darf.“

Bestäubung hat einen hohen Wert

Mindestens so wichtig wie die Honigproduktion ist die Leistung unserer Bienen als Bestäuber von Pflanzen. Der Wert für die Lebensmittelerzeugung liegt bei rund 400 Millionen Euro pro Jahr. Damit sorgen die Bienen übrigens  indirekt auch für die Lebensmittel der Veganer. Die Imker als Betreuer der Honigbienen sind Teil der Landwirtschaft und stehen vorbehaltslos hinter den Bemühungen der EU-Kommission zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln um 50% im „Green Deal“, und das schon seit Jahren. “Wir sehen uns nicht nur dem Wohl der Honigbiene, sondern aller Bienen und Insekten verpflichtet,” so Hetzenauer abschließend.