Einfacher gesagt als getan. Denn die Pandemie belastet schon zu lange unsere Psyche. Hilfe liegt aber, wie so oft, ganz nah in den heimischen Heilkräutern.

Heimische Heilkräuter bringen natürlich guten Schlaf. ©Pixabay

Der gesellschaftliche Ausnahmezustand macht vielen sehr zu schaffen. Die Gedanken kreisen non stop um Gesundheit, Familie, Job und Zukunft. Unser Nervenkostüm ist überstrapaziert, die Nächte liegt man grübelnd wach. All das mündet in einem sehnlichen Wunsch: Einfach einmal wieder richtig gut zu schlafen. Es ist tatsächlich ein Teufelskreis in den man da steckt. Denn wer zu wenig schläft, schwächt sein Immunsystem und seine Gesundheit. Schon nach 24 Stunden Schlafentzug ist das Immunsystem weniger gut in der Lage, Krankheiten abzuwehren. Zellen, die die Aufgabe haben, Krankheitserreger zu bekämpfen, werden träger, das Krankheitsgedächtnis des Körpers ist beeinträchtigt: Das Immunsystem prägt sich also nicht so gut ein, welche Erreger es schon kennt, und kann beim nächsten Mal möglicherweise nicht so effektiv reagieren, wenn etwa die Viren erneut in den Körper eindringen.

Mutter Natur kann helfen

Denn sie besitzt ein Füllhorn an Heilpflanzen, die positiv auf unsere Psyche einwirken und unser Wohlbefinden steigern. Sie helfen uns auf ganz natürliche Weise zu entspannen, ruhig zu werden. Das erkannte im Mittelalter bereits die naturkundige Äbtissin Hildegard von Bingen. Sie heilte und linderte Beschwerden unter anderem mit speziellen Pflanzen, setzte diese natürlich auch bei Schlafstörungen und Unruhe ein. Heute gilt Hildegard von Bingen als die bedeutendste Wegbereiterin der Klosterheilkunde. Sie ergänzte das Wissen über Pflanzen, wie es in Klöstern gelehrt wurde, durch das traditionelle Heilwissen und Erfahrungsberichte der einfachen Menschen. Die Heilerin erkannte bereits damals die Wichtigkeit des seelischen Gleichgewichts für die Gesundheit. Sie lebte ganz in der Natur und sah sich selbst als Teil von ihr. Welt und Körper standen in ihrer Heilslehre in Beziehung. Die Welt bezeichnete sie als den Makrokosmos und unseren Köper als den Mikrokosmos, die „kleine Welt“. Deshalb mahnte sie zur Rückbesinnung auf die Heilkraft der Natur und das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Nur so könne der Mensch gesund sein oder werden.

Natürlich Schlaf finden

Bestimmte Kräuter helfen uns dabei, wieder unsere „Mitte“ zu finden. Sie beruhigen, wirken entspannend und ausgleichend. Zu den Spitzenreitern unter den natürlichen Schlafmitteln zählen Hopfen, Baldrian, Melisse, Lavendel und Linde. Sie stärken das Nervensystem, beruhigen, wirken entspannend und fördern so einen gesunden Schlaf.

Baldrian

Hippokrates lobte schon im 5. Jahrhundert vor Christus die beruhigende Wirkung von Baldrian. Aber auch Hildegard von Bingen und Kneipp vertrauten auf diese Wunderwurzel. Sie enthält neben ätherischem Öl auch die Inhaltsstoffe Valepotriate und Lignane. Diese erhöhen die Ausschüttung und verringern die Wiederaufnahme von hemmenden Botenstoffen. Das ruft die entspannende und schlaffördernde Wirkung hervor. Im Volksmund wurde der Baldrian auch „Stinkwurzel“ genannt, die es sogar mit den bösen Mächten aufnehmen konnte. Das spiegelt sich in einem alten Volksreim wieder, in dem es heißt „Baldrian, Dost und Dill kann die Hexe nicht, wie sie will“.

Hopfen

Bei Hopfen denken wir natürlich zuerst einmal an ein guten Schluck Bier. Aber auch in der Kräuterheilkunde hat Hopfen Gewicht. Er wirkt antiseptisch. Hildegard von Bingen erkannte, dass die Bitterkeit der Pflanze Fäulnis verhindert. Und natürlich ist Hopfen ein natürliches Schlafmittel. Es hat eine ähnliche Wirkung wie das vom Körper selbst produzierte Schlafhormon Melatonin.

Zitronenmelisse

Zu den Lieblingskräutern der Universalgelehrten Hildegard von Bingen gehörte die ZITRONENMELISSE: Sie schrieb: „Die Melisse ist warm. Ein Mensch, der sie isst, lacht gerne, weil ihre Wärme die Milz beeinflusst und daher das Herz erfreut wird“. Die Melisse beruhigt das zentrale Nervensystem und lindert insbesondere auch nervöse Herzbeschwerden. Ihre Gerb- und Bitterstoffe wirken sanft stimulierend, die enthaltenen Flavonoide ausgleichend.

Linde

Sie ist ein ganz besonderer Baum, um die sich viele Geschichten ranken. Ein markanter Schattenspender an Wegkreuzungen und Kapellen. Wunderschön steht sie in der Mitte des Dorfes. Sie ist der Baum der Liebe, aber auch ein Symbol für Frieden, Treue, Gerechtigkeit und Heimat. Seit jeher wird der Lindenblütentee als Schlafhilfe serviert, auch Hildegard von Bingen beschreibt die lindernde und heilende Wirkung unterschiedlicher Teezubereitungen aus Blüten und Aufgüssen aus Lindenblättern. Die Linde aktiviert die körpereignen Abwehrstoffe, hilft bei Erkältungen und bringt auch Erleichterung bei Blähungen, Verstopfung oder Bauchweh.

Lavendel

Der Duft von Lavendel. Herrlich. Eine besondere Pflanze für das Auge und für die Nase. Als Heilpflanze ist der Lavendel ein echter Alleskönner. Bereits von Paracelsus wurde er als Nervenmittel verwendet. Auch heute noch zählt er zu den klassischen Nervenberuhigungsmitteln. Weniger bekannt ist er unter dem Namen Muttergottespflanze. Dem Lavendel wird nachgesagt, dass er Körper, Geist und Seele rein wäscht und böse Geister und unreine Gedanken vertreibt.

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