Wir feiern die Erde
2009 rief die UNO den 22. April zum “Tag der Erde” aus. Um mehr Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Harmonie zwischen Mensch und Natur zu schaffen.

Jedes Jahr am 22. April feiern wir den Tag der Erde “Earth Day”. Der weltweite Feiertag entstand, um auf dringende Umweltprobleme aufmerksam zu machen. ©Canva
Es ist alljährlich auch eine kleine Erinnerung daran, dass wir alle auf dem selben Planeten leben. Und dass wir auf ihn achten müssen. Vor 55 Jahren, also schon 1970, organisierte Senator Gaylord Nelson eine USA landesweite Demonstration des Umweltbewusstseins. Er wollte damals auf Umweltprobleme wie Luft- und Wasserverschmutzung, Artensterben und den Klimawandel aufmerksam machen. Anstoß dazu war die Veröffentlichung des Buches Silent Spring (Der stumme Frühling), das zur Bibel der Ökologie-Bewegung avancierte. Der Titel bezieht sich auf das Märchen von der blühenden Stadt, in der sich eine seltsame, schleichende Seuche ausbreitet. Das spannend geschriebene Sachbuch von Rachel Carsons – eine Biologin und Wissenschaftsautorin – wirkte bei seinem Erscheinen 1963 wie ein Alarmsignal. Unter anderem beschrieb sie die schädlichen Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt, vor allem des Pestizids DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan), das früher bedenkelos als Insektizid eingesetzt wurde. Es war vor allem im 20. Jahrhundert eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Pestizide der Welt. Ja, auch bei uns. Aus Erzählungen weiß ich, dass Bauern damals zum Beispiel Speck einfach mit DDT eingerieben haben. Und in den Haushalt wurde DDT gesprüht. Gegen lästige Fliegen und andere Insekten.
Schaden versus Nutzen
Carson vertrat die Auffassung, dass Pestizide besser als “Biozide” bezeichnet werden sollten, da sie sich nicht ausschließlich auf die Schädlinge auswirken, die sie vernichten sollen, sondern viele negative Auswirkungen haben. In Verbindung mit der Tatsache, dass DDT krebserregend sein kann, plädierte sie für mehr Mäßigung und Beschränkungen bei der Verwendung, also für einen kontrollierteren Einsatz von DDT – nicht für ein völliges Verbot. Trotzdem wurde Carson von der chemischen Industrie verunglimpft und als Extremistin abgestempelt, deren Ideen mehr schaden als nützen würden. Eine von US-Präsident John F. Kennedy angeordnete unabhängige Untersuchung bestätigte jedoch Carsons Behauptungen. Obwohl es als “Wundermittel” gefeiert wurde, stellte sich später heraus: DDT reichert sich in der Umwelt sehr lange an und ist schwer abbaubar. Es gelangt über die Nahrungskette in Tiere und Menschen, kann krebserregend sein, Hormone beeinflussen und Fortpflanzung schädigen. Es führte bei vielen Vogelarten (z. B. Adlern) zu dünnschaligen Eiern – die Populationen brachen ein. In den 1970er Jahren wurde DDT in vielen Ländern verboten – in den USA z. B. 1972.
Wir alle sollten den Tag der Erde bewusst begehen, bewusst Zeichen setzen
Am 22. April 1970 nahmen rund zwei Millionen am ersten “Earth Day” teil und beteiligten sich an Kundgebungen im ganzen Land. Mittlerweile wird der Earth Day in über 190 Ländern begangen – mit Demos, Pflanzaktionen, Bildungsprojekten oder auch einfach kleinen Veränderungen im Alltag. Das Motto ändert sich jedes Jahr – 2024 lautete es z. B. „Planet vs. Plastics“, also der Kampf gegen Plastikverschmutzung. Das Motto des Tags der Erde 2025 lautet „Unsere Kraft, unser Planet“. Gefordert wird die weltweite Erzeugung erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen.
Warum der Tag der Erde uns alle etwas angeht?
Diese Frage habe ich einfach mal der KI gestellt und folgende Antwort erhalten:
“Richtig gute Frage – und die gute Nachricht ist: Jeder kann etwas tun, egal ob groß oder klein! Der Tag der Erde ist eine Einladung, den eigenen Lebensstil mal zu checken und bewusst etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
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Was geht dich das an?
Hier ein paar Gedanken dazu:
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Du atmest Luft. Wenn sie verschmutzt ist, betrifft das deine Gesundheit.
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Du brauchst sauberes Wasser. Ohne funktionierende Ökosysteme ist das nicht garantiert.
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Du lebst auf diesem Planeten. Es gibt keinen Planeten B.
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Klimawandel = konkrete Auswirkungen: Extremwetter, Ernteausfälle, Migration – das ist nicht weit weg, das betrifft auch deinen Alltag.
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Jede Entscheidung zählt. Ob du Auto fährst oder Rad, ob du regional einkaufst oder nicht, ob du Müll vermeidest – all das hat eine Wirkung.
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Der Tag der Erde soll zum Nachdenken anregen, aber auch zum Mitmachen motivieren. Du musst nicht gleich die Welt retten – aber vielleicht heute mal das Handy zur Seite legen, spazieren gehen, eine Mehrwegflasche benutzen oder eine Petition unterschreiben.” Was mir noch dazu einfällt, ist natürlich bewusst einkaufen bei heimischen Produzenten, direkt ab Hof. Kleine Schritte, große Wirkung.