Wer am Lukashof nahe Stainz ankommt, steht vor einer Wand mit großen, verschieden gefüllten Gläsern. “Hier entstehen wertvolle Kräuterauszüge”, lese ich und staune.

Dagmar Högler, Lukashof Genussmanufaktur, hat immer ein Auge auf ihre eingelegten Kräuter. ©️Andrea Knura

In diesen Gläsern steckt sicherlich die ganze Kraft der Natur, stelle ich mir vor und liege damit absolut richtig. Denn eingelegt in Öl, Essig, Salz oder Alkohol bleiben die handgepflückten Kräuter mehrerer Wochen im Freien. „So kann aus der gesamten Energie von Sonne und Mond geschöpft werden.“ Dagmar Högler, Gründerin und Geschäftsführerin der Lukashof Genussmanufaktur liebt Kräuter. Als ausgebildete TEH (Traditionelle Europäische Heilkunde) Praktikerin kann sie irgendwie an keinem “Kraut” vorübergehen. „Die Natur hat viel zu bieten, wir müssen es nur nutzen,“ erklärt sie. Und damit kommen wir zurück zur beeindruckenden “Kräuterwand”.

Neben den Tinkturen – hier werden die Kräuter in Alkohol angesetzte für Cremen, Tropfen, Liköre und Ansatzschnäpse – entstehen Ölauszüge (lebensmittelecht, biozertifiziert, alkoholfrei) für die Cremen- und Seifenherstellung. „Alten Schriften zufolge kann man mit hochwertigen, kaltgepressten Ölen und Kräutern Giftstoffe aus seinem Körper ziehen, das sogenannte Ölziehen.“ Wenn frische Kräuter und Blüten in Bio-Apfelessig eingelegt wird, entsteht daraus unter anderem Sauerhonig – also Oxymel. „Schon in der Antike wurden Kräuter in Essig angesetzt und mit Honig gesüßt, um kleineren Wehwehchen den Garaus zu machen. 1:7 verdünnt auf nüchternen Magen getrunken und der Tag kann beginnen. Wir machen diese alte Spezialität salonfähig. Unser Sauerhonig schmeckt auch als Spezialdressing am Salat oder in alkoholfreien Cocktails,“ erzählt Dagmar begeistert.

Spezialität Rotklee

Was wir einfach achtlos am Wegrand übersehen, ist für Dagmar eine Heilquelle. Nehmen wir den Rotklee, auch Wiesenklee genannt, der auf feuchten Wiesen, an Wegrändern und Waldlichtungen zu finden ist. Er ist nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Weidevieh, Nagetiere, Hummeln und Schmetterlinge eine wunderbare Futterpflanze.

Rotklee ist eine gesunde Beigabe zum Salat, in der Suppe, aber auch ein köstlicher Tee. Die wertvollen Rohstoffe des Rotklees werden am Lukushof in Hydrolaten, Tinkturen und Ölauszüge eingefangen und auch gerne in der Naturkosmetik eingesetzt. Er enthält unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Flavonoide und Salicylate. „Wir bieten einige tolle Produkte rund um den Rotklee an, natürlich kommt dieser von unserer biologischen Landwirtschaft.“

Hydrolate – die neuen, alten Zauberer in der Küche

Wer auf der Suche nach dem gewissen Etwas in der Küche ist, kommt an den Bio-Hydrolaten kaum vorbei. Obwohl die pflanzlichen Erzeugnisse eine breite Anwendungspalette haben, eröffnen sie vor allem beim Kochen völlig neue geschmackliche Möglichkeiten. Ein Hauch Lavendel, eine Prise Zitronenmelisse und ein Quäntchen Rosmarin verleihen jedem Gericht ein einzigartiges Aroma.  Die Geschichte der Hydrolate hat schon einen sehr frühen Ursprung. Bereits in der Antike wurde das Pflanzenwasser genutzt, um die Kraft der Natur zu bündeln und die feinen Aromen daraus zu gewinnen. Römer und Araber erkannten ebenso die außergewöhnliche Wirkung der Destillate und so fand das Produkt seinen Weg in die Küche.

Geschmack zum Sprühen

Gewonnen werden die feinen Essenzen aus frischen Blüten und Gräsern, die aus kontrolliert biologischen Anbau stammen. „Wir destillieren die Blüten eigens für die Herstellung unserer Erzeugnisse, diese sind kein Nebenprodukt von ätherischen Ölen – darauf legen wir besonderen Wert,“ erläutert Dagmar. Die Hydrolate werden aus Pflanzenextrakten gewonnen, über Dampf destilliert und einzeln in kleine Flaschen abgefüllt. So bleiben die Wirkstoffe und Aromen erhalten und können bei der Anwendung gut dosiert werden. Bei der Herstellung wird auf Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und andere Haltbarmacher verzichtet, um das wunderbare natürliche Aroma gänzlich zu erhalten! “Unsere Bio-Hydrolate verfeinern Gerichte und zaubern sogar eine besondere Frische in die Wohnräume, da diese auch als Raumerfrischer eingesetzt werden können.”